In Mamfe und ganz West Kamerun tobt seit fast fünf Jahren ein Bürgerkrieg, der doch kaum von der Weltöffentlichkeit wahrgenommen wird. Separatisten und Sicherheitskräfte der Regierung stellen sich in einem Konflikt gegenüber, der seine Wurzeln in seiner kolonialen Geschichte und in der Zweisprachigkeit des Landes hat. Unabhängige Organisationen berichten von schweren Menschenrechtsverletzungen, laut Vereinten Nationen sind 700.000 Menschen inzwischen auf der Flucht.
Der Konflikt wird immer brutaler. Junge Männer, sogenannte Amba-Boys, kämpfen gegen die Armee. Die wiederum startet Militäroperationen, vermutet unter der Zivilbevölkerung Unterstützer der Separatisten. So werden ganze Dörfer niedergebrannt, Menschen ermordet, eingeschüchtert, entführt.
Und auch Schulen werden angegriffen, mehrere Kinder werden getötet oder verletzt. Schul-Schließungen werden erzwungen - oft lässt sich nicht nachvollziehen, wer am Ende wirklich dafür verantwortlich ist.
Bild rechts: Andrew Nkea Fuanya, Erzbischof von Bamenda, ehemaliger Bischof von Mamfe. Er setzt sich vor Ort für Frieden ein und kann jede internationale Unterstützung gebrauchen. Erzbischof von Bamenda: Die Kirche engagiert sich fuer Frieden und Gerechtigkeit
Die langwierige anglophone Krise in Kamerun hat die pastoralen Aktivitäten der Diözese Mamfe stark beeinträchtigt, wo der Bischof die schmerzhafte Entscheidung treffen musste, Pfarreien zu schließen. In einer der Pfarreien wurde 2018 ein Priester angeschossen und getötet. Obwohl neun der 16 Pfarreien vor kurzem wieder geöffnet wurden, ist die Situation immer noch sehr schwierig: Einige der Straßen sind komplett blockiert, einige der Brücken sind abgeschnitten.
Die Diözese Mamfe hat hart dafür gekämpft, dass die Schulen in Betrieb bleiben, insbesondere in der Stadt Mamfe. Die Diözese hat außerdem eine Finanzinitiative ins Leben gerufen, die darauf abzielt, die Armut zu lindern. "Wir haben diese Mikrofinanzinstitution ins Leben gerufen, damit die Menschen Zugang zu einer Art von Bargeld haben, das ihnen hilft, ihr Leben wieder neu zu beginnen", sagte Bischof Nkea. "Viele von ihnen haben alles verloren. Wenn wir mit den Menschen reden, damit sie zurückkommen, müssen wir Programme einrichten, die ihnen helfen, ihr Leben neu zu beginnen."
Ein konkretes Projekt, das wir im Arbeitskreis Afrika unterstützen wollen hat das Ziel, Hunger und Unterernährung bei den Kindern der am stärksten gefährdeten Familien durch die Bereitstellung von Schulspeisungen zu reduzieren. Ein zweites Ziel ist es, das Grundrecht eines jeden Kindes auf Bildung zu verwirklichen. Zurzeit führt die grassierende Armut zu Kinderarbeit (Kinder sammeln Schrott, arbeiten auf Baustellen, hausieren...)
Mehr Kinder arbeiten, als in die Schule gehen - aber beides auf leerem Magen. / Statt zur Schule zu gehen, sollen die Kinder ihrer Familie helfen, das zu verdienen, was sie können (hier beim Sammeln von Altmetall).
Im Rahmen dieses Ernährungsprogramms werden 2.800 Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren aus sechs Schulen in ein Ernährungs- und Jugendhilfeprogramm aufgenommen. Neben der Linderung von Hunger und Unterernährung wird dieses Ernährungsprogramm den Wert der Bildung steigern und Eltern ermutigen, ihre Kinder wieder in die Schule zu schicken, wo sie (zuerst nur) an 3 Tagen in der Woche ein nahrhaftes Essen bekommen.
Der doppelte Nutzen des Konzepts dieses Programms besteht darin, dass es gleichzeitig die Gemeinden stärkt und dazu beiträgt, die Lebensgrundlagen derjenigen wiederherzustellen, die durch den Konflikt nichts mehr haben: Die Bauern werden Grundnahrungsmittel für das Schulspeisungsprogramm produzieren und die Diözese Mamfe wird ihnen diese abkaufen. Dieser lokale Beitrag der Gemeinden bedeutet, dass das Projekt von der Gemeinde getragen wird. In den Gemeinden werden Komitees gegründet (die zu mehr als 60 % aus Frauen bestehen). Das Monitoring und die Evaluierung werden von der Caritas in Mamfe durchgeführt.
Wir bitten dringend um Ihre Unterstützung. Vielleicht können Sie ein Teil des Geldes, das Sie im letzten Jahr hier in der Gastronomie nicht haben ausgeben können, für die Ernährung einen Kindes spenden. Schon €0,25 finanziert eine Mahlzeit!
Katholische Kirchenpflege NürtingenIBAN DE 59 6115 0020 0048 2043 87 BIC ESSLDE66XXX
Stichwort: Arbeitskreis Afrika Ernährung
Im Namen der vielen Kinder dankt Ihnen der Arbeitskreis Afrika!