Ernährungssicherheit in Nigeria mittels Solarenergie

Aktion "Licht der Hoffnung" 2024/2025 der Nürtinger Zeitung

Ein Beitrag zur Ernährungssicherheit in Nigeria durch den Einsatz von Solarenergie

Hintergrund

Mit rund 220 Millionen Einwohnern ist Nigeria der bevölkerungsreichste Staat Afrikas sowie die größte Volkswirtschaft des Kontinents. Die UN geht von einer Verdoppelung der Einwohnerzahl auf über 400 Millionen Menschen bis zur Mitte des Jahrhunderts aus. Aktuell sind etwa 70 Prozent der Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen.

Im Mai 2023 übernahm Bola Ahmed Tinubu das Amt des Staatspräsidenten. Seine erste Reform war die Kürzung der Subventionen für Benzin und Strom, was wesentlich zu einer lähmenden Inflation (34% in Mai '24) beigetragen hat. Auch die Lebensmittel- u. Rohstoffpreise in Nigeria sind in die Höhe getrieben worden.

Mit diesem Projekt möchte der Arbeitskreis Afrika, St Johannes, gleich zwei Themen aufgreifen, die von dem BMZ verfolgt werden:

Unser Partner vor Ort ist die Ivy Hope Foundation, mit der wir mit der Unterstützung von Licht der Hoffnung in 2008 den noch gut funktionierenden solarbetriebenen Brunnen in Umuario bauen konnten.

Projektbeschreibung:

Ziel dieses Projektes ist, drei existierende Brunnenanlagen auf zwei Farmen in Owerri im Bundestaat Imo und in Aba im angrenzenden Bundesstaat Abia im Südosten Nigerias mit umweltschonenden solarbetriebenen Pumpen bzw. Systemen auszustatten, um eine effizientere und zuverlässige Lebensmittelversorgung zu gewährleisten.

Der dadurch gewonnene, erhöhte Lebensmittelertrag wird zu nachweislich stark reduzierten Preisen an die Bedürftigen in der Region verteilt werden. Dies geschieht über den Kirchengemeinderat und die Verantwortlichen der örtlichen Gemeinschaft.

Die Farms haben eine Gesamtfläche von ca. 45 Hektar, einschließlich eines 7.000 m2 großen Gewächshauses. Sie umfassen Bananen-Plantagen sowie Fischteiche. Auch Schweine werden gezüchtet.

Aktuell werden vier umweltschädliche und teure Dieselgeneratoren mit täglich 50 Liter Treibstoffverbrauch für die notwendige Bewässerung und Düngung benötigt. Abgesehen von den Umweltschäden, treiben die exorbitanten Treibstoffkosten die Lebensmittelkosten in die Höhe. Treibstoff kann auch nicht immer gekauft werden.

Wir wollen durch den Einsatz von Solarenergie die Kosten für den Anbau senken, die Umwelt schützen und gleichzeitig den Prozess der Bewässerung und Düngung vereinfachen.

Die drei hierzu notwendigen Pumpen werden hier in Deutschland besorgt, um eine sehr hochwertige Qualität zu gewährleisten. Sie werden über Photovoltaikanlagen betrieben, die vom Arbeitskreis Afrika finanziert und vor Ort besorgt werden.

Vorbildwirkung des Projekts:

Unser Brunnenbau in Umuario im Jahr 2008 wurde zu einem Leuchtturmprojekt in der Region und löste den Bau von vielen weiteren Brunnen aus. Genau diesen Effekt - diesmal in der Landwirtschaft - wollen wir auch diesmal erreichen. Die Vorteile einer Pumpanlage mit Photovoltaikstrom sollen beispielhaft sichtbar werden:

Darüber hinaus werden Ausbildungseinheiten im Anbau von Kulturpflanzen und Viehzucht angeboten.

Auch Führungen für die Schüler der höheren Schule werden organisiert. Die Schüler sollen unter anderem auch mit dem Einsatz von Solarenergie vertraut werden.

Last, but certainly not least: es ist wichtig in das Land zu investieren, um den jungen Menschen eine Perspektive zu geben, damit sie in ihrer Heimat bleiben können.

Projektleitung:

In Nigeria: Clifford Orjiako, Ivy Hope Foundaton

In Nürtingen: Arbeitskreis Afrika der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes, Nürtingen